“Ich habe es verstanden, ich kann es!” – diese Erkenntnis kann für Kinder und Jugendliche ein entscheidender Schlüsselmoment sein und Motivation für weitere Lernfortschritte. Für neuzugewanderte Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter sind diese Erfolgsmomente sehr wichtig. Sie müssen sich zunächst im deutschen Schulsystem zurechtfinden und grundlegende Kenntnisse der deutschen Sprache in Intensivklassen und -kursen an Schulen erlernen.
Mit der Zunahme der Intensivklassen seit 2016 entstand die Idee ein Projekt zu starten, das Schüler:innen mit geringen Deutschkenntnissen eine Unterstützung durch ehrenamtliche Lernbegleiter:innen anbietet.“ Für dieses Projekt suchen wir Bürger:innen, die sich für einen ehrenamtlichen Einsatz an Offenbacher Schulen interessieren.
Was bewirkt dieses Engagement?
Die Zusammensetzung der neuzugewanderten Kinder und Jugendlichen in den Intensivklassen und -kursen ist vielfältig: So kommen die Schüler:innen aus unterschiedlichen Herkunftsländern, das Alter variiert, manche haben noch nie bzw. nur lückenhaft die Schule besucht und sie haben teilweise ein unterschiedliches Sprachvermögen in Deutsch als Zweitsprache. Besonders hilfreich ist eine intensive Unterstützung, um später im Unterricht in den Regelklassen folgen zu können oder einen Anschluss zu finden. Ehrenamtliche Lernbegleiter:innen können durch persönliche Zuwendung das Lernverhalten der Kinder und Jugendlichen fördern, ihr Selbstwertgefühl stärken, die schulischen Leistungen verbessern und ihre Bildungschancen erhöhen.
Was sind mögliche Aufgaben der ehrenamtlichen Lernbegleiter:innen?
Ehrenamtlichen Lernbegleiter:innen sollen keine pädagogischen Aufgaben von Lehrkräften übernehmen, sondern den Neuankömmlingen eine zusätzliche Begleitung während des Unterrichts anbieten. Die Freiwilligen können Kinder und Jugendliche mit geringen Deutschkenntnissen in Absprache mit den Lehrkräften, zum Beispiel beim Lesen, Schreiben oder Rechnen (Basiskenntnisse) individuell unterstützen.
Wie werden die ehrenamtlichen Lernbegleiter:innen vorbereitet und begleitet?
Vor Aufnahme der Tätigkeit nehmen die Interessent:innen an einer dreiteiligen kostenfreien Basisqualifikation teil, die sie für ihr Engagement gut vorbereitet. In der Schulung geht es u.a. um folgende Themen: Einführung in das „System Schule“, Lerntypen und -förderung, Einsatz von Materialien und Methoden im Unterricht (Praxisbeispiele), Aufgabenklärung in der Zusammenarbeit mit Schulen.
Für wen ist diese Aufgabe interessant?
Wenn Sie die folgenden Fragen mit „Ja“ beantworten können, bringen Sie beste Voraussetzungen mit:
- Ich habe Spaß daran, mich regelmäßig mit neuzugewanderten Kindern und Jugendlichen zu beschäftigen und bin offen für andere Kulturen und Lebensweisen
- Ich kann und möchte mich mindestens ein halbes Jahr engagieren
- Ich habe jede Woche (ausgenommen Ferienzeiten) ca. 2-3 Stunden Zeit für das Engagement
- Ich spreche gut Deutsch
- Ich nehme an der kostenfreien Basis-Qualifizierung teil
Wie melden Sie sich an?
Wenn Sie Interesse an diesem Engagement haben, so freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme.
Die nächste Schulung (3 Module) findet statt am 12.4./26.4./3.5.2024 jeweils von 10-13 Uhr.
Postkarte Lernbegleiter:innen zum Download
Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Freiwilligenzentrum Offenbach und mit der an der Volkshochschule angesiedelten Fachstelle Bildungskoordinierung und Beratung (Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte) initiiert.
Das Projekt wird vom Rotary Club Offenbach, dem Lions Club Offenbach-Lederstadt, der Dr. Marschner Stiftung, der Ippen-Stiftung und der Sparkassenstiftung unterstützt. Wir danken allen Förderern, denn sie leisten hierdurch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Engagementkultur und des Miteinanders in der Stadt Offenbach.