In den vergangenen Monaten waren wir immer wieder begeistert, von so vielen engagierten Menschen umgeben zu sein. Menschen, die sich für Wärme und Zusammenhalt einsetzen und aktiv werden für Themen und Projekte, die ihnen am Herzen liegen. Das zu erleben ist ein echtes Privileg. Deshalb blicken wir trotz aller beunruhigenden Nachrichten hoffnungsvoll in die Zukunft und schmieden viele Pläne für 2024. Wir wünschen allen Engagierten schöne Feiertage und ein gutes neues Jahr!
Dafür sind wir 2023 besonders dankbar
Auch 2023 haben sich wieder viele Freiwillige in Projekten des FzOF eingebracht: in der AusZeit, in den Seniorencafés, als Lernbegleiter:in, Lernbuddy, Integrationslots:in oder Rikscha-Pilot:in. Wir danken allen sehr herzlich dafür! Hier ein paar weitere Aktivitäten, auf die wir freudig zurückblicken:
Viele Aktive an einem (heißen) Sommertag
Heiß und schön war er, der 3. Mitmach-Tag der Engagierten Stadt im Juli. Die Freiwilligen waren – gut erkennbar an den weißen Shirts mit buntem Aufdruck – an vielen Stellen in der Stadt aktiv: Bei Verschönerungsaktionen im Nordend, im Mathildenviertel und im Lauterborn wurde gebuddelt, gepflanzt, gebastelt und gemalt. Fast 300 feuerfeste Papierrosen kamen im Theaterclub Elmar für das Weihnachtsmärchen zusammen. In vier Gruppen haben Engagierte mit der Geschichtswerkstatt Stolpersteine blank geputzt, und einige Spielplätze konnten von „Uffräumern“ von Weggeworfenem befreit werden. Ein Marktbummel mit blinden Menschen aus dem Tandemclub brachte den Freiwilligen neue Eindrücke, und der Waggon am Mainufer wurde für die Jubiläumsaktivitäten vorbereitet. Das Filmteam hat alle Aktionen in Bild und Ton festgehalten. Parallel wurden im Freiwilligenzentrum Danke-Tüten gepackt und verteilt. Krönender Abschluss war das Danke- und Hoffest beim Bogside Irish Pub in der Domstraße. Impressionen zum Mitmachtag sind zu finden unter https://fzof.de/impressionen-vom-mitmach-tag-am-8-juli/
Große Spendenbereitschaft für zweite Rikscha
Das war ein Bangen bei der Vorbereitung des Crowdfundings: Würden wir es schaffen, eine zweite Rikscha zu finanzieren? Unser Plan war, innerhalb von 90 Tagen auf der Spendenplattform der VR Bank 5.000 € zu sammeln und anschließend bei Stiftungen anzufragen, um den Neupreis von insgesamt 14.000 € zusammen zu bekommen. Schon zum Fest der Vereine erhielten wir 1.500 €. Wenig später erreichte uns aus Darmstadt die Anfrage, ob wir eine gebrauchte, aber fast neuwertige Rikscha kaufen wollten. Und am letzten Tag des Crowdfundings hatten mit den Zugaben der VR Bank insgesamt über 7.500 € von über 250 Spender:innen gesammelt – genug, um die Rikscha aus Darmstadt zu erwerben. Mit uns und dem wachsenden Rikscha-Team freuen sich auch die Fahrgäste, wenn es ab Frühjahr wieder auf Ausfahrten geht.
Inspirierende Vernetzung engagierter Offenbacher Unternehmen
Im Rahmen des Netzwerks Engagierte Stadt Offenbach stehen wir mit vielen lokalen Unternehmen in Kontakt. Dabei geht es unter anderem um Social Days, bei denen Teams aus Unternehmen einen Tag lang Gutes tun. Hier vermitteln wir auf Anfrage den Kontakt zu gemeinnützigen Organisationen. Unternehmensengagement kann aber auch ganz anders aussehen: So stellten uns die Kaffeerösterei Laier und der Drogeriemarkt dm Fensterflächen für Öffentlichkeitsarbeit rund um ehrenamtliches Engagement zur Verfügung. Bei anderen Unternehmen können wir Räume für Veranstaltungen nutzen. Und viele Offenbacher Firmen unterstützen gemeinnützige Projekte durch Geld-, Sach- oder Kompetenzspenden. Um Unternehmensengagement in all seinen Facetten zu fördern, haben wir 2023 viermal zu Unternehmensfrühstücken eingeladen, bei denen man sich untereinander inspirieren und vernetzen kann.
Dokumentation und Abbau von Barrieren im Quartier
Es gibt noch immer zahlreiche Barrieren, die Menschen mit Rollstuhl, Gehhilfe, Rollator oder Kinderwagen in ihrer Mobilität begrenzen. Genau hier setzt die Wheelmap an, eine Straßenkarte im Internet, auf der schon über drei Millionen Orte weltweit vermerkt sind. Engagierte Menschen können über ein einfaches Ampelsystem online auf der Karte markieren, wie rollstuhlgerecht ein Ort ist. Seit Herbst 2022 hat das FzOF etwa vierteljährlich Mitmach-Aktionen in den Stadtteilbüros verschiedener Quartiere organisiert. Neue Teilnehmende lernten so die Wheelmap-Karte, die Bewertungskriterien und die zugehörige Smartphone-App kennen. Anschließend starteten alle zu gemeinsamen Spaziergängen durch den Stadtteil, markierten Orte in der App und fotografierten zugehörige Eingänge. Um dieses Engagement zu verstetigen, hat sich eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich regelmäßig im Stadtteilbüro Lauterborn treffen wird.
Unsere Pläne für 2024
An der Pinnwand im FzOF hängen viele bunte Zettel mit geplanten Aktivitäten – darunter Klassiker wie die Qualifizierungen für Integrationslots:innen, Demenzbegleiter:innen, Lernbegleiter:innen oder Rikscha-Pilot:innen. Aber es gibt auch neue Aktivitäten, von denen wir einige kurz vorstellen möchten:
Begegnungsinseln an Alltagsorten etablieren
Gesellschaftlicher Zusammenhalt bildet die Grundlage unseres Miteinanders in einer stabilen Demokratie. Er muss jedoch immer wieder aufs Neue geschaffen und gelebt werden. Die Stiftung Mercator hat daher einen Fonds ins Leben gerufen, um alltägliche Begegnungen und Kontakte zwischen Menschen aus unterschiedlichen sozialen oder kulturellen Milieus zu fördern. Dabei sollen niederschwellige Begegnungsformate an Alltagsorten (z.B. in Geschäften, Cafés oder Bahnhöfen) entwickelt und erprobt werden. Wir haben uns im September mit unserer Idee von „Begegnungsinseln“ beworben und den Zuschlag bekommen! Ab Januar geht es an die Planung und Umsetzung – wir freuen uns schon sehr darauf und halten Sie auf dem Laufenden …
Kreativwirtschaft für eine NACHTSCHICHT begeistern
Die NACHTSCHICHT ist eine Veranstaltung, bei der Mitarbeiter:innen kleiner, mittelständischer aber auch großer Kreativ- und Beratungs-Firmen ihr Wissen pro bono in den Dienst gemeinnütziger Organisationen stellen – und das sozusagen „über Nacht“. Dieses Erfolgskonzept wollen wir in die Kreativstadt Offenbach holen: Das Netzwerk Engagierte Stadt veranstaltet in Kooperation mit der MöllerHocher Public Relations GmbH unter Schirmherrschaft von Maziar Rastegar am 7. Juni die NACHTSCHICHT OFFENBACH. Im Januar und Februar geht es los mit der Gewinnung von Kreativen. Anschließend können sich gemeinnützige Organisationen mit Projektideen bei uns melden. Dann geht es ans Matching, und schließlich gibt es acht Stunden Engagement und Spaß.
Zugewanderte Frauen aufs Fahrrad bringen
Unsere Integrationslots:innen haben im kommenden Jahr ebenfalls viel vor. Unter anderem planen sie Fahrradkurse für zugewanderte Frauen. Im ersten Schritt werden ehrenamtliche Multiplikatorinnen durch den Verein Bike Bridge geschult. Parallel werden gespendete Räder aufbereitet. Dann geht es richtig los, und die Teilnehmenden werden durch Bewegungsübungen auf das Radfahren vorbereitet. Wer schon Radfahren kann, sich aber unsicher fühlt, kann auf einem Übungsplatz gezielt trainieren. Zwischendurch werden theoretische Inhalte wie Verkehrsregeln oder richtiges Verhalten beim Sturz oder Unfall besprochen. Außerdem geht es um kleine Reparaturen und die allgemeine Radpflege. Das Projekt fördert nicht nur die Mobilität und Eigenständigkeit der Frauen, sondern wirkt sich auch positiv auf Immunsystem, Leistungsfähigkeit und Selbstbewusstsein der Teilnehmerinnen aus.
Digitales Engagement weiter fördern
Bei digitalem Engagement können sich Freiwillige jederzeit und von jedem Ort aus für eine gute Sache stark machen – so wird Ehrenamt flexibler und inklusiver. Deshalb haben wir uns 2023 am bundesweiten Pilotprojekt „Online Gutes tun“ der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) beteiligt, Organisationen bei der Erstellung von Engagementangeboten beraten und über 20 Angebote veröffentlicht, beispielsweise die digitalen Lesepatenschaften der LeseAllianz. 2024 wollen wir das Thema in einer Veranstaltungsreihe rund um neue Engagementformate bei gemeinnützigen Organisationen bekannter machen. Denn digitales oder hybrides Engagement bietet nicht nur für die Freiwilligen selbst einen enormen Vorteil. Auch die Organisationen profitieren in Sachen Nachwuchsgewinnung davon: durch neue Kompetenzen, mehr Sichtbarkeit und Vielfalt sowie eine größere Attraktivität für neue Engagierte.
Weichen für die Zukunft stellen
Mit all diesen Aktivitäten und einer ehrenamtlich moderierten Zukunftswerkstatt wollen wir das Freiwilligenzentrum im kommenden Jahr fit für die Zukunft machen. Dabei helfen uns zum Glück die fünf frischgebackenen Engagement-Lotsinnen, Anne Gress, Giselinde Merkert, Jutta Huber, Karin Backenstrass und Nadia Ballo. Sie bringen sich in verschiedenen Projekten ein und kommen nach und nach als Engagement-Beraterinnen an Bord.
Wir freuen uns, wenn auch Sie uns bei diesen Aktivitäten unterstützen und begleiten: In Gedanken, finanziell oder mit Ihrem Engagement.