Bezahlung im Engagement

Das Praxis-Forschungsprojekt „Bezahlung im Engagement“

Viele Menschen möchten sich in Offenbach engagieren – aber nicht alle können es sich leisten, ihre freie Zeit und ihre Fähigkeiten ohne Entlohnung in ein Engagement einzubringen. Das Praxis-Forschungsprojekt „Bezahlung im Engagement“ (Laufzeit: März 2024–März 2027) widmet sich dieser Spannung. Unter der Leitung von Carolin Mauritz, Praxis-Postdoc und Freiwilligenmanagerin, entsteht am Freiwilligenzentrum Offenbach eine Kompetenzstelle, die sich mit Fragen rund um Bezahlung in Engagement und Freiwilligenarbeit beschäftigt.

Kernfragen des Praxis-Forschungsprojekts sind:

  • Welche Rolle spielt Bezahlung in Freiwilligenarbeit bzw. Engagement?
    • Für Freiwillige,
    • für Organisationen/Einsatzstellen und
    • für Stellen, die freiwilliges Engagement koordinieren, wie z. B. Freiwilligenzentren
  • Wie kann auf unterschiedliche Bedarfe hinsichtlich der Bezahlung von Engagement eingegangen werden?
  • Wie kann das Thema Bezahlung differenziert in Freiwilligenkoordination und Freiwilligenmanagement vermittelt und umgesetzt werden – ohne prekäre Arbeitsverhältnisse zu schaffen oder in solche zu vermitteln?
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Ziel des Projekts ist es,

  • eine fundierte Haltung zur Frage der Bezahlung im Rahmen des systematischen Freiwilligenmanagements des Freiwilligenzentrums Offenbach zu etablieren
  • eine Anlaufstelle für Freiwillige, Einsatzstellen und Interessierte zu Fragen und Debatten rund um das Thema Bezahlung in Engagement und Freiwilligenarbeit zu sein

Mithilfe von systematischem Freiwilligenmanagement, dem praktischen Erfahrungswissen aus zwei Jahrzehnten Engagement-Vermittlung und den Erkenntnissen aus der Freiwilligenarbeitsforschung will das Praxisforschungsprojekt

  • in dieser Gemengelage ein wenig Klarheit schaffen und die Differenzen zwischen Kostenerstattungen, Aufwandsentschädigungen und geringfügigen Beschäftigungen erklären und vermitteln – sowohl gegenüber Freiwilligen als auch gegenüber Organisationen und Einsatzstellen
  • die Frage der Bezahlung von Engagement differenziert betrachten und das Wissen darüber mit Engagierten, Organisationen und Interessierten teilen
  • sich parteilich – das heißt in diesem Fall: aus der Perspektive von Freiwilligen – dem Thema annähern und dabei die unterschiedlichen Bedarfe von Freiwilligen verstärkt in den Blick nehmen
  • für das Thema Budgetierung von Kostenerstattung und Aufwandsentschädigung in den Organisationen und Einsatzstellen sensibilisieren
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Ausgangspunkt

Offenbach ist vielfältig – und das zeigt sich auch im Engagement.

Freiwillige

    • Manche Freiwilligen bringen sich freiwillig und sichtbar für alle ein – ohne auf Kostenerstattungen, Aufwandsentschädigungen und Übungsleitendenpauschalen angewiesen zu sein oder diese Zahlungen annehmen zu wollen.
    • Andere engagieren sich „informell“ in ihren Nachbar:innenschaften und Communities und helfen sich gegenseitig im Alltag und zu Hause. Ihr Engagement ist weniger sichtbar und selten Gegenstand von Öffentlichkeit oder Förderung.
    • Und wieder andere möchten sich engagieren, brauchen dafür aber eine klare Zusage hinsichtlich der Erstattung von Kosten und geleisteten Aufwänden, da sie nicht in finanzielle Vorleistung gehen können oder wollen.

    Immer wieder wenden sich auch Menschen an das Freiwilligenzentrum, die eine geringfügige Beschäftigung suchen oder sich „etwas nebenbei verdienen“ möchten und diese Gelegenheit in einem Engagement suchen oder mit einem Engagement verbinden wollen.

    Auch in Organisationen und Einsatzstellen gibt es unterschiedliche Rahmenbedingungen und daraus resultierende Haltungen zur Frage der Entlohnung im Engagement.

    Organisationen bzw. Einsatzstellen

      • Manche Organisationen bzw. Einsatzstellen sind klein und/oder selbstorganisiert und (müssen) ohne Fördermittel auskommen, so dass kaum oder keine finanziellen Spielräume existieren, um Kosten zu erstatten oder  Aufwandsentschädigungen zu zahlen.
      • Andere wollen aufgrund fehlender Fachkräfte, knapper werdender finanzieller Mittel und veränderter Förderstrukturen vermehrt mit Freiwilligen arbeiten – und sind zum Teil auch bereit, dafür nicht nur Kostenerstattungen, sondern auch z.T. mindestlohnähnliche Aufwandspauschalen zu zahlen.
      • Und einige zahlen in bestimmten Engagementfeldern (z. B. Sportvereinen) schon seit vielen Jahren routiniert Aufwandsentschädigungen, Übungsleitendenpauschalen und (Fahrt-)Kostenerstattungen.

      Freiwillige

        • Manche Freiwilligen bringen sich freiwillig und sichtbar für alle ein – ohne auf Kostenerstattungen, Aufwandsentschädigungen und Übungsleitendenpauschalen angewiesen zu sein oder diese Zahlungen annehmen zu wollen.
        • Andere engagieren sich „informell“ in ihren Nachbar:innenschaften und Communities und helfen sich gegenseitig im Alltag und zu Hause. Ihr Engagement ist weniger sichtbar und selten Gegenstand von Öffentlichkeit oder Förderung.
        • Und wieder andere möchten sich engagieren, brauchen dafür aber eine klare Zusage hinsichtlich der Erstattung von Kosten und geleisteten Aufwänden, da sie nicht in finanzielle Vorleistung gehen können oder wollen.

        Immer wieder wenden sich auch Menschen an das Freiwilligenzentrum, die eine geringfügige Beschäftigung suchen oder sich „etwas nebenbei verdienen“ möchten und diese Gelegenheit in einem Engagement suchen oder mit einem Engagement verbinden wollen.

        Auch in Organisationen und Einsatzstellen gibt es unterschiedliche Rahmenbedingungen und daraus resultierende Haltungen zur Frage der Entlohnung im Engagement.

        Organisationen bzw. Einsatzstellen

          • Manche Organisationen bzw. Einsatzstellen sind klein und/oder selbstorganisiert und (müssen) ohne Fördermittel auskommen, so dass kaum oder keine finanziellen Spielräume existieren, um Kosten zu erstatten oder  Aufwandsentschädigungen zu zahlen.
          • Andere wollen aufgrund fehlender Fachkräfte, knapper werdender finanzieller Mittel und veränderter Förderstrukturen vermehrt mit Freiwilligen arbeiten – und sind zum Teil auch bereit, dafür nicht nur Kostenerstattungen, sondern auch z.T. mindestlohnähnliche Aufwandspauschalen zu zahlen.
          • Und einige zahlen in bestimmten Engagementfeldern (z. B. Sportvereinen) schon seit vielen Jahren routiniert Aufwandsentschädigungen, Übungsleitendenpauschalen und (Fahrt-)Kostenerstattungen.

          Konzeption und Angebote für Freiwillige und Einsatzstellen/Organisationen

          Kern des Projekts sind drei Formate:

          Was bedeutet Praxisforschung?

          Im Kontext des Projekts heißt Praxisforschung: gemeinsam lernen und sich weiterentwickeln. Es wird nicht nur über, sondern mit Freiwilligen und Organisationen geforscht. Ihre Wissens- und Informationsbedarfe sind Ausgangs- und Mittelpunkt des Projekts.

          Beobachtung, Diskussion und Reflexion sind zentrale Instrumente und ermöglichen das Wechselspiel zwischen Wissenschaft und Praxis. Das Erfahrungswissen der Praxis wird durch die wissenschaftliche Brille reflektiert und in veränderter Form wieder in den Alltag zurückgespielt. Die Engagement-Forschung lernt aus der Praxis der Freiwilligenkoordination und des Freiwilligenmanagements. So wird es möglich, sich dem komplexen Thema Bezahlung im Engagement Schritt für Schritt zu nähern – und daraus Erkenntnisse für Wissenschaft und Praxis gleichermaßen zu ziehen.

          Projektleitung

          Carolin Mauritz (Pronomen: sie/ihr), arbeitet, forscht und lehrt zu den Themen Freiwilligenarbeit, Engagement, qualitative Sozialforschung und Gesellschaftstheorie.

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          Das Praxis-Forschungsprojekt „Bezahlung im Engagement“ wird ermöglicht durch das Job-Sharing-Format „Praxis-Postdoc“. Carolin Mauritz leitet als Mitarbeiterin am Freiwilligenzentrum Offenbach das Praxis-Forschungsprojekt "Bezahlung im Engagement" und lehrt und forscht an der Frankfurt University of Applied Sciences (Fra-UAS) am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit.

          Bei Interesse am sachbezogenen Austausch (z.B. im Rahmen eines Vortrags oder einer  Fachveranstaltung, Schulung etc. zum Thema „Bezahlung im Engagement“) wenden sie sich gerne an Carolin Mauritz (carolin.mauritz@fzof.de)

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